an english version will probably follow.
Hey,
Ich wurde des öfteren gefragt, wie man schöne Sternenfotos hinbekommt. Ich bin weiss Gott kein Profi - aber ich denke, dass ich vor allem die Grundkenntnisse gut vermitteln kann. Meiner Meinung nach wecken Sternenfotos ein besonderes Interesse, da sich viele Fotografen an dieses Thema nicht herantrauen. Doch eigentlich ist es gar nicht so schwer. Im Folgenden werde ich einige Tipps nennen und ich denke, dass spätestens danach gute Ergebnisse erzielt werden können.
Wenn ich euch damit helfen konnte, würde ich mich über eine Aufnahme in eure Favouriten und vllt auch die eine oder andere Verbreitung dieses Journals sehr freuen. Einen deutschen Text auf dA zu veröffentlichen ist ja doch sehr mutig, eventuell liest ihn ja niemand oder keiner versteht ihn
In der Sternenfotografie kann das Equipment durchaus wichtiger sein als tagsüber - aber man sollte nicht verzweifeln, nur weil man nicht das teuerste vom teuersten hat. Die Kamera ist eigentlich sowieso zu vernachlässigen - auch wenn eine DSLR mit geringem Rauschen von Vorteil sein kann. Wichtig ist, dass man das richtige 'Glas' hat. Am besten wäre natürlich ein extremes Weitwinkel, wie z.B. das Nikon 14-24 im Vollformat. Denn umso größer die Brennweite - desto kürzere Belichtungszeiten können verwendet werden. Das hört sich auf den ersten Blick ziemlich seltsam an - aber durch die Rotation der Erde 'bewegen' sich die Sterne und durch eine höhere Brennweite wird diese Bewegung schneller sichtbar und somit entstehen Streifen oder auch sogenannte Startrails - aber das ist ein anderes, schwierigeres Thema.
Ebenso ist ein Stativ ein Muss - ohne gehts nicht!
Nun zu den eigentlichen Grundlagen :
1. Zuerst sollte man einen möglichst dunklen Ort suchen - denn umso mehr Streulicht vorhanden ist, desto weniger Sterne können fotografiert werden. Das erklärt sich damit, dass die Umgebung dann einfach zu hell wird während der Himmel noch zu dunkel ist. Hier ist eine Weltweite Karte der Lichtverschmutzung:
www.blue-marble.de/nightlights…2. den Autofokus ausstellen! Warum? Durch die ( idealerweise ) absolute Dunkelheit in der Nacht hat die Kamera keine Chance einen Punkt auszumachen und wird mit sehr großer Warscheinlichkeit falsch scharfstellen - wenn sie es überhaupt tut. Besser auf Unendlich ( liegende 8 auf dem Objektiv ) stellen, aber immer drauf achten: bei jedem Objektiv kann Unendlich woanders liegen, oft wenige mm vor dem Zeichen. Einfach mal ausprobieren.
3. Wenn möglich Offenblende nutzen - wir wollen schiesslich so kurz wie möglich fotografieren um knackig scharfe Sterne zu bekommen
4. ISO auf 100 wird in den allermeisten Fällen nicht funktionieren, man muss einfach zu lange belichten. Je nach Kamera und Rauschempfindlichkeit muss man selber einschätzen, welche höchste ISO Einstellung noch vertretbar ist. Ich bin in Bereichen um die 1000-2000 bisher gut gefahren. Aber natürlich sollte man zuerst versuchen mit Blende und Belichtungszeit die gewünschten Ergebnisse zu erhalten, das hochziehen des ISO ist eher eine Notlösung.
5. Die Belichtungszeit - diese bestimmt ob ihr knackig scharfe Sterne oder eher Schlieren bekommt. Die Belichtungszeit ergibt sich aus der benutzten Brennweite, der Blende und ISO. Dies bedeutet,angenommen man benutzt dieselbe Blende, wenn man z.B. ein 50mm Objektiv verwendet, muss man wesentlich (!) kürzer belichten als bei einer Einstellung von 18mm. Meistens bewegt sich die Zeit bei mir zwischen 20 und 45 Sekunden.
6. Spätestens nach der ersten gelungenen Sternenbildern werden pure Sternenbilder langweilig. Sucht euch Interessante Motive, schöne Berge, einen alleinstehenden Baum, einen See oder sogar das Meer. Das Motiv ist nachts fast genauso wichtig wie tagsüber!
Es gibt im Internet diverse Tabellen um die höchstmögliche Belichtungszeit zu ermitteln, aufgrund des Copyrights lasse ich sie hier aber lieber raus. Google ist dein Freund
